Funktionale Sicherheit im Maschinenbau – Ein strategischer Erfolgsfaktor

Funktionale Sicherheit im Maschinenbau ist von entscheidender Bedeutung, um den sicheren Betrieb von Maschinen und Anlagen zu gew?hrleisten. Sie stellt sicher, dass Maschinen im Falle eines Fehlers sicher reagieren und Risiken für den Menschen und die Umwelt minimieren. Die Definition von funktionaler Sicherheit umfasst alle Ma?nahmen, die das Risiko von Unf?llen an Maschinen (z.B. durch Fehlfunktionen) reduzieren.
Besonders im Bereich der Funktionalen Sicherheit ist es wichtig (und erforderlich), pr?ventive Strategien zu entwickeln, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen. Um die Strategien zur Risikovermeidung effizienter zu machen, spielt die Funktionale Sicherheit im Umrichter eine ebenso zentrale Rolle, da sie die Leistung und Effizienz von Antriebssystemen direkt beeinflusst.
Durch die intelligente Implementierung umfassender Sicherheitskonzepte sichern Sie nicht nur den Schutz von Menschen, sondern steigern auch die Wettbewerbsf?higkeit durch erh?hte Zuverl?ssigkeit und geringere Ausfallzeiten. Funktionale Sicherheit ist daher ein strategischer Erfolgsfaktor im Maschinenbau.
Rechtlicher Rahmen: Von der Maschinenrichtlinie zur Herstellerhaftung
Die Maschinenrichtlinie (und die kommende Maschinenverordnung) der EU bildet das Fundament für die sichere Maschine und damit auch für die Funktionale Sicherheit. Sie definiert Anforderungen an Konstruktion, Inbetriebnahme und CE-Kennzeichnung von Maschinen. Besonders relevant sind dabei die Artikel 5 (Inverkehrbringen), 7 (Konformit?tsvermutung), 12–14 (Konformit?tsbewertung, CE-Kennzeichnung, benannte Stellen) und 16 (CE-Kennzeichnung selbst).
Hersteller von Maschinen tragen dabei die Verantwortung – von der pers?nlichen Haftung der Gesch?ftsführung bis zur strafrechtlichen Relevanz bei Verst??en. Auch die sogenannte ?Herstellerhaftung durch Zufall“ wird thematisiert: Wer Maschinen wesentlich ver?ndert, kann rechtlich als Hersteller gelten.
Praktische Umsetzung: Risikobeurteilung und technische Ma?nahmen
1. Inh?rent sichere Konstruktion
Die h?chste Priorit?t bei der Risikominimierung hat die inh?rent sichere Konstruktion. Das bedeutet, dass Maschinen so gestaltet werden, dass Risiken gar nicht erst entstehen. Beispielsweise kann durch die Wahl geeigneter Komponenten die W?rmeentwicklung reduziert werden, um Verbrennungsgefahren zu vermeiden. Oder ein alternatives Design kann eingesetzt werden, um Quetschgefahren zu eliminieren.
2. Technische Schutzma?nahmen
Wenn Risiken nicht durch die Konstruktion ausgeschlossen werden k?nnen, kommen technische Schutzma?nahmen zum Einsatz. Dazu z?hlen Schutzvorrichtungen wie Lichtschranken, Sicherheitsz?une oder Türüberwachungsschalter, die die Maschine bei Gefahr automatisch abschalten. Auch die Begrenzung der maximalen Geschwindigkeit bei Einrichtarbeiten ist eine typische Ma?nahme. Diese Schutzsysteme müssen so konzipiert sein, dass sie zuverl?ssig funktionieren und nicht umgangen werden k?nnen.
3. Dokumentation von Restrisiken
Nicht alle Risiken lassen sich vollst?ndig eliminieren. Diese sogenannten Restrisiken müssen klar dokumentiert werden – meist in den Betriebsanleitungen. Besonders bei Transport, Installation und Inbetriebnahme gibt es viele Szenarien, die nur durch pr?zise Dokumentation abgesichert werden k?nnen. Die Dokumentation dient nicht nur der Information, sondern auch der rechtlichen Absicherung des Herstellers.
Praxisbeispiele aus unserem Whitepaper
Sicherer Umrichter mit einstellbarer Maximaldrehzahl: Der Maschinenhersteller legt die maximale Geschwindigkeit fest, die vom Servicetechniker des Umrichter-Herstellers exakt eingestellt wird. Ein Abnahmeprotokoll dokumentiert diesen Vorgang.
Schaltschrankbau durch Dritte: Der Maschinenhersteller definiert die Sicherheitsfunktionen und deren Qualit?tsanforderungen. Der Schaltschrankbauer muss diese Anforderungen durch sein Qualit?tssicherungssystem korrekt umsetzen. Eine klare Abgrenzung der Verantwortlichkeiten ist hier essenziell.
Externe Beratung zur Normenkonformit?t: Auch wenn ein externer Consultant hinzugezogen wird, bleibt die Verantwortung beim Maschinenhersteller. Die Ergebnisse der Risikobeurteilung müssen berücksichtigt und gegebenenfalls über die Anforderungen der C-Normen hinaus umgesetzt werden.
Warum jetzt handeln?
Mit der Einführung der neuen Maschinenverordnung, die die bisherige Richtlinie ersetzen wird, ergeben sich im Detail weitere Anforderungen an die Funktionale Sicherheit. Für Unternehmen, die sich frühzeitig mit diesen Anforderungen auseinandersetzen, bietet sich nicht nur ein rechtlicher Schutz. Sie positionieren sich zudem als verantwortungsvolle und zukunftsorientierte Partner auf dem Markt.
Unsere Whitepaper zur Maschinenrichtlinie und Maschinenverordnung helfen Ihnen dabei. Jetzt downloaden.